Samstag, 28. Juni 2014

Mal wieder ein Baby-Geschenkset

Ich freue mich über den Babyboom im näheren Umfeld - das ist immer wieder eine schöne Gelegenheit, niedliche Sets in winzigen Größen zu nähen. Dieses Set aus wunderhübschem Hilco-Jersey im Gecko-Design habe ich für ein Frühchen in Größe 62 genäht.
Das Set besteht aus der Mitwachshose von Buntspecht (schon mehrfach erprobt und für gut befunden), einem gepimpten Kaufshirt und dieser Mütze: http://prudentbaby.com/2011/02/baby-kid/top-knot-baby-hat-tutorial-2/

Donnerstag, 26. Juni 2014

Irgendetwas...

...fehlte da noch auf meiner neuen Laptop-/Schultasche. Heute habe ich mir kurzerhand einen großen bordeauxroten Knopf besorgt und siehe da - sieht doch gleich noch ein wenig edler aus *find*.


Damit man mal sieht, wie groß die Tasche geworden ist, habe ich auch noch schnell ein Tragefoto geknipst, bevor ich zur Schule bin damit.


Mittwoch, 25. Juni 2014

Der Euler

...ist in unser Wohnzimmer eingezogen. Aufgrund der üppigen Größe (ca. 28cm hoch und 22cm breit) hat er von meiner Familie spontan diesen Namen bekommen - reimt sich auf "Broiler", meinte die freche Bande noch...

Dienstag, 24. Juni 2014

Was lange währt...

...wird endlich gut.
Vor 1,5 Jahren habe ich mir ein Laptop gekauft. Weil ich gerne einen etwas größeren Bildschirm mag - und beruflich auch brauche - ist das leider einige Zentimeter breiter als meine gute, alte Laptoptasche. Am Tag des Laptop-Kaufes habe ich beschlossen, eine Laptoptasche aus Filz zu nähen und heute habe ich es doch glatt schon geschafft.
Den Schnitt habe ich nach den Maßen des Laptops selbst gebastelt. Ich habe hellgrauen Taschenfilz verwendet und mit Henkeln und einem Mittelsteg in bordeauxrot versucht, farbliche Akzente im Kampf gegen das Grau zu setzen.
Zuschnitt und Nähen haben - obwohl es körperlich wirklich anstrengend war, die Filzteile durch die Maschine zu quetschen - gerade einmal knapp 2 Stunden gedauert. Ich frage mich jetzt nur, warum ich die Tasche nicht schon viel früher in Angriff genommen habe *kopfschüttel*
  Mittelsteg und Henkel in bordeuxrot
Magnetverschluss
 Breite: ca. 45cm; Höhe: ca. 30cm

In Anbetracht des dicken Filzes hat zwischenzeitlich mal eine Nadel die Grätsche gemacht, aber sonst ist alles heil geblieben ;-)

Sonntag, 22. Juni 2014

Nachgereicht - Tragefotos zur Workshop-Elodie

Mein "Model" ist ein ganz klein wenig kleiner als das Mädel, das das Blumenmädchenkleid bekommen soll - ich denke also, es sollte passen. Achtung, Bilderflut ;-)
 






Freitag, 20. Juni 2014

Elodie auf meine Art - ein kleiner Workshop (Teil IV)

So, heute machen wir endlich eine Elodie aus den Einzelteilen. Das Foto der fertigen Elodie stelle ich mal als kleinen Anreiz zum Weiterlesen und -nähen an den Anfang des Posts:


Wenn wir Ober- und Unterteil aneinanderlegen, stellen wir fest, dass die untere Kante des Oberteils (rot nachgezeichnet) viel länger ist als die Oberkante des Rockteils (blau nachgezeichnet). Ich habe mal nachgemessen: Das Rockteil ist 62cm breit, das Oberteil 112cm.
Wenn ich die Breite des Oberteils durch die Breite des Rockteils dividiere, erhalte ich den Faktor 1,8 (gerundet natürlich). Das ist dann auch der Wert, den ich beim Differenzialtransport der Overlock einstelle, bevor ich nun die Unterkante des Oberteils einkräusele und versäubere.
Wenn das getan ist, stecke ich das Oberteil mit vielen Stecknadeln auf das Rockteil.
Dann nähe ich mit der Nähmaschine die  zwei Teile zusammen. Wenn das geschehen ist, sieht es schon sehr nach Elodie aus, finde ich ;-)
Die Nahtzugaben werden dann nach unten gebügelt und von der rechten Seite des Kleides her schmalkantig festgesteppt.

So, und jetzt kommt die Königsdisziplin, der Reißverschluss. Ich muss zugeben, dass ich vor diesem Arbeitsschritt lange einen gehörigen Respekt hatte. Ich befürchtete (nicht immer zu Unrecht), dass ich kurz vor knapp ein bis dahin gut gelungenes Werk ruinieren könnte.
Ich habe auch schon Elodies ganz ohne Reißverschluss genäht. Das geht, man kann sie auch so an- und ausbekommen - aber bequem ist anders. Und gerade, wenn eine kleine Maus noch etwas Babyspeck aufweist, dann wird das zuweilen schon ein schlimmes Gezerre. Es hilft also alles nichts, ein Reißverschluss muss rein.
Ich verwende ganz normale Reißverschlüsse für Kleider und Röcke. Die Länge sollte man nicht zu knapp bemessen, lieber ist der Reißverschluss etwas zu lang als zu kurz. Hier habe ich für Größe 110/116 einen 25cm langen Reißverschluss verwendet.
Es gibt viele  Möglichkeiten, Reißverschlüsse in ein Kleidungsstück einzunähen. Dies hier ist weder die einzige, noch erhebt sie den Anspruch, die beste zu sein. Ich komme aber mit dieser Methode am besten zurecht (und ich habe viele probiert!) und mag es ganz besonders, dass auf der Außenseite des Kleides keine Nähte zu sehen sind.

Als erstes wird ein Reißverschlussband rechs auf rechts auf die offene Kante des Kleides gesteckt. Die Stecknadeln (mengenmäßig nicht sparen!) sollten dabei nicht längs, sondern quer gesteckt werden.

Ich gebe es zu, ich bin keine große Freundin von gehefteten Nähten. Aber bei Reißverschlüssen ist das unabdingbar. Erst mit vielen Nadeln sorgfältig stecken, dann mit möglichst kleinen Stichen heften. Dabei sollte hier recht knapp an den Zähnchen des Reißverschlusses entlang geheftet werden.
Wichtig ist dabei, dass die unteren 3-4 cm des Reißverschlusses lose bleiben, also nicht festgeheftet werden.
Dasselbe macht man dann auch mit dem zweiten Reißverschlussband an der anderen offenen Kante des Kleides.
Bevor jetzt genäht wird, muss man unbedingt den Reißverschluss vorsichtig zuziehen, um zu kontrollieren, ob alles schön passt.
Witzigerweise hat es bei meinem ersten Versuch hier nicht gepasst: Die Übergänge von Rockteil zu Oberteil stimmen hier nicht so gut aufeinander, wie ich es gerne hätte. Dann hilft alles nichts: Der Reißverschluss muss an einer Kante nochmal neu gesteckt und geheftet werden.
Die erneute Kontrolle zeigt: Der Zeitaufwand für einen zweiten Versuch hat sich gelohnt, jetzt sieht das viel schöner aus!
Nun wird genäht. Meine Nähmaschine hat ein ganz, ganz tolles Reißverschlussfüßchen. Einziges Problem: Ich kann damit keinen Reißverschluss vernünftig einnähen. Also verwende ich das Standardfüßchen. Die Zähnchen laufen in der Führungsrille, die Naht setze ich so knapp wie möglich daneben. Aber aufpassen, dass man nicht über die Zähnchen näht, sonst hakt der Reißverschluss später. Genäht wird nur so weit, wie vorher geheftet wurde, die unteren 3-4 cm des Reißverschlusses bleiben immer noch lose!
Danach setze ich eine zweite Naht etwas weiter von den Zähnchen entfernt, damit das Reißverschlussbändchen ordentlich an der Kante des Kleides fixiert ist und nichts absteht.
Damit ich alle Abstände auf beiden Seiten exakt gleich hinbekomme, wird eine Seite von oben nach unten, die andere von unten nach oben genäht - natürlich mit denselben Einstellungen.
Die Heftfäden werden nun entfernt, der Reißverschluss sorgfältig ausgebügelt - keine Angst, Reißverschlusszähnchen schmelzen nicht so schnell ;-)
Damit der Übergang von Reißverschluss zu hinterer Mittelnaht sauber gelingt, bügle ich zuerst die Nahtzugaben der offenen Kanten um...
 ... und stecke dann die offene Naht an der Bügelkante zusammen. Dort wird dann auch entlanggenäht, es bleibt immer noch eine Lücke von ca. 2cm zwischen Ende der Reißverschlussnaht und Beginn der hinteren Mittelnaht.
 Die hintere Mittelnaht wird auseinandergebügelt, erst von innen...
...dann von außen.
Der hier eingezeichnete rote Strich zeigt, wo ich eine kleine Quernaht setze, um die Lücke zu schließen und den Reißverschluss an der hinteren Mittelnaht zu befestigen.
So sieht das dann aus, wenn es fertig ist:
Der Reißverschluss ist sauber eingenäht und es stört keine unschöne Naht auf der Außenseite.

Und wenn wir schon so weit sind, können wir die Elodie auch gleich fertigstellen, oder? 
Zunächst muss das Kleid noch gesäumt werden. Bei einem so weit schwingenden Rock muss man den Saum ganz schmal umklappen, feststecken, bügeln, nähen und nochmal bügeln.


Und dann brauchen wir noch die Bindeschleife zur Weitenregulierung. Diese wird an der Längskante im Bruch gefaltet, gesteckt und zusammengesteppt. Zwischen den beiden quer gesteckten Stecknadeln liegt meine Wendeöffnung.

Vor dem Wenden werdennoch die Ecken schräg abgeschnitten...
...und nach dem Wenden das Bügeln nicht vergessen ;-)
Die Wendeöffnung schließe ich per Hand mit dem Matratzenstich, das ist so gut wie unsichtbar.
Damit die Bindeschleife nicht verlorengeht oder auf den Boden hängt, fixiere ich sie an den Seitennähten des Kleides direkt unter dem Oberteil mit der Nähmaschine. Dort, wo die Stecknadeln stecken, wird später entlanggenäht.

Und fertig ist der Mädchentraum, eine unglaublich weit schwingende Elodie. Damit man die Weite des Rockes erahnen kann, klebe ich die Elodie mal an meiner Zimmertür fest ;-)
Und so gebe ich das Kleid nächste Woche an meine Kollegin bzw. ihre kleine Tochter weiter. Ich bin schon soooo gespannt, ob das Kleid gefällt und passt!

Donnerstag, 19. Juni 2014

Elodie auf meine Art - ein kleiner Workshop (Teil III)

Ich freue mich, dass sich noch jemand in die - zugegebenermaßen noch ziemlich lichten - Zuschauerreihen begeben hat - herzlich willkommen ;-)

Heute ist ja das Oberteil der Elodie dran. Dazu müssen wir zuerst die Säume der Ärmel versäubern, also nur die unteren Kanten - im Foto auf der linken Seite - der beiden Ärmelchen:
Wenn diese Kante versäubert ist, wird sie etwa einen Zentimeter nach innen umgeklappt und mit Stecknadeln festgesteckt. Danach bügle ich diese Kante - keine Angst, so schnell schmelzen Stecknadelköpfe nicht - das erleichtert das Nähen nämlich sehr.
Bevor man diese Kante steppt, lohnt es sich, das verwendete Gummiband zur Kontrolle probeweise auf die Kante zu legen und mit der geplanten Nahtlinie abzugleichen, nicht dass der Tunnel am Ende zu eng wird:
Ich verwende hier 5mm breites Gummiband, da kann eigentlich nichts schiefgehen.

Wenn der Tunnel genäht ist, kann das Gummiband mit Hilfe einer Sicherheitsnadel eingezogen und auf die gewünschte Breite gerafft werden.

Das Gummiband wird an den Nahtzugaben mit ein paar Stichen festgenäht. Das fertige Ärmelchen sieht dann so aus:

Vom vorderen Oberteil und von den beiden rückwärtigen Oberteilen werden die im folgenden Bild rot eingezeichneten Kanten ausnahmsweise vor dem Zusammennähen versäubert, damit man später den Armausschnitt ordentlich versäubern kann.
Anschließend legt man sich alle Teile, die für das Oberteil der Elodie gebraucht werden, übersichtlich auf den Tisch, damit sie später auch in der richtigen Reihenfolge zusammengenäht werden:
Wenn man ein Ärmelchen rechts auf rechts auf das Vorderteil legt, muss man darauf achten, dass die beiden Schnittteile an der oberen Kante exakt aufeinander treffen. An der unteren Kante steht das Vorderteil etwas über - das gehört so, das ist kein Fehler im Zuschnitt! So werden nun die Ärmel an das Vorderteil und die Rückenteile genäht.
Das sieht dann so aus:
Nun klappt man die Rückenteile nach unten, so dass Vorder- und Rückenteile rechts auf rechts liegen. Jetzt werden die Seitennähte geschlossen:
Am Armausschnitt steht noch ein Teil des Oberteils über. Hier wird die Overlocknaht auf die linke Stoffseite geklappt und von rechts schmal festgesteppt:
Jetzt hat man einen ordentlich versäuberten Armausschnitt, der auch weit genug ist, damit man das Kleid bequem anziehen und tragen kann:
Das Oberteil wird nun an der rückwärtigen Mitte und an der oberen Kante versäubert. ACHTUNG: Die Unterkante bleibt noch "unbehandelt"!
Wie vorher bei den Ärmelsäumen wird jetzt die obere Kante umgeklappt, mit Stecknadeln fixiert, gebügelt und gesteppt.
Wenn das Gummiband eingezogen und das Oberteil auf die gewünsche Weite gerafft ist, sieht es ungefähr so aus:

Beim nächsten Mal werden Oberteil und Rockteil zusammengesetzt und der Reißverschluss eingenäht.